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Homocystein und
Erkrankungen
Homocystein ist eine natürlich im menschlichen Körper vorkommende
Aminosäure (Baustein der Eiweiße). Normalerweise kommt Homocystein
nur intrazellulär (in den Zellen) vor und lässt sich nur in geringen
Mengen im Blut nachweisen. Als "Prozess-Aminosäure" findet sie sich
jedoch in erhöhten Konzentrationen bei bestimmten Krankheitsprozessen
oder Risikokonstellationen. Erhöhte Werte sind im Blut (Serum-Homocystein)
beispielsweise messbar bei stärkerem Alkohol- oder Kaffeegenuss, Rauchen,
Bewegungsarmut oder Adipositas (Übergewicht). Verschiedene Erkrankungen
gehen ebenfalls mit einer Erhöhung einher, beispielsweise
Macula-Degeneration (eine Augenerkrankung), Nierenerkrankungen, Venen-Thrombosen,
Schlaganfall, Herzinfarkt und viele weitere Erkrankungen.
Da Homocystein für Schäden an den Gefäßen verantwortlich
gemacht wird, weist Selhub (2006) zudem einer Erhöhung des
Serum-Homocystein-Spiegels eine Rolle in der Entstehung von Demenz, der
Alzheimer-Krankheit, einer erhöhten Knochenbruchrate und chronischer
Herzschwäche zu. Wald et al. (2002) haben in einer Metastudie nachgewiesen,
dass das Serum-Homocystein hoch signifikant mit kardiovaskulären
Erkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen) korreliert. Dieser Zusammenhang
zeigte sich darin, dass eine Senkung des Homocysteins im Blut um 3 µmol/l
zu einer deutlichen Reduzierung des KHK-Risikos (koronare Herzerkrankung)
um durchschnittlich 16 %, der tiefen Beinvenenthrombose um 25 % und des
Schlaganfalls um 24 % führte. Das sind durchaus bemerkenswerte Ergebnisse.
Insbesondere deshalb, weil die Senkung des Homocysteins durch eine einfache,
naturmedizinische Maßnahme erreicht werden kann, der zusätzlichen
Einnahme von Folsäure, einem B-Vitamin.
Aber auch andere B-Vitamine, wie B6 oder B12, zeigen
vergleichbare Effekte. Das kardiovaskuläre Risiko konnte bei Patienten
mit KHK durch Einnahme solcher Vitamine rasch und signifikant reduziert werden
(Schnyder et al. 2001). Zahllose weitere Studien stützen diese Aussage,
siehe dazu Wald et al. (2002).
Ursachen
Sehr hohe Konzentrationen des Serum-Homocysteins (200300 µmol/l)
sind zumeist auf Störungen des Homocystein-Stoffwechsels
zurückzuführen und finden sich bei genetischen (angeborenen)
Erkrankungen. Milde Erhöhungen des Homocysteins (>15 µmol/l)
finden sich hingegen bei anderen Erkrankungen wie KHK, venösen Thrombosen,
Demenzerkrankungen, etc. (Brattström & Wilcken 2000). Interessant
erscheint auch die Feststellung von Selhub (2006), dass bei etwa zwei Drittel
der Patienten mit erhöhtem Homocystein dies auf einen zu niedrigen
Vitaminspiegel zurückführbar ist. Die Erklärung liegt in der
Wirkung der B-Vitamine als Koenzyme (Begleitenzyme) beim Abbau des Homocysteins.
Folsäure und Vitamin B12 wirken dabei demethylierend (Umbau
einer Methylgruppe) und Vitamin B6 transsulfierend (Umbau des
Schwefelatoms).
Beide Gruppen (jene mit sehr hohem und jene mit leicht erhöhtem
Serum-Homocystein) profitieren von einer Senkung des Homocysteins (Wald et
al. 2002). Selbst bei genetischen Erkrankungen wird das Risiko zwar nicht
normalisiert, aber verringert. Dies hängt damit zusammen, dass
Folsäure neben der abbauenden Wirkung auf das Serum-Homocystein auch
einen antioxidativen Effekt hat, der das kardiovaskuläre Risiko senkt
(Brattström & Wilcken 2000). Das bedeutet, auch die Senkung
nur milder Erhöhungen des Homocysteins hat einen Schutzeffekt.
Homocystein-Therapie
Die Gabe von B-Vitaminen (besonders von Folsäure) verringert die direkte
toxische Schädigung der Gefäßwand durch Homocystein und hat
zudem eine antioxidative Wirkung. Therapeutisch empfehlen wir daher,
Folsäure regelmäßig einzunehmen. Andere B-Vitamine, wie
B6 und B12, geben wir als Komplexpräparat nur
in der Anfangsphase, um den Homocystein-Spiegel rasch zu senken. Die
Erhaltungstherapie wird mit Folsäure alleine durchgeführt und hat
sich im Praxisalltag als ausreichend herausgestellt. In größeren
Intervallen von 6 bis 12 Monaten empfehlen wir, den Homocystein-Spiegel zu
kontrollieren. Sollte ein Anstieg des Homocystein von mehr als 10 % des
niedrigsten Therapiewertes erfolgen, führen wir erneut eine kurzfristige
Substitution mit einem Vitamin-B-Komplexpräparat durch.
Procedere und Kosten bei der Bestimmung
Die Bestimmung des Homocysteinspiegels im Blut erfolgt bei uns durch Blutennahme.
Die Kosten der Untersuchung werden im Normalfall nicht von den Krankenkassen
übernommen. Die rezeptierten Vitaminpräparate sind ebenfalls nicht
zu Lasten der Krankenkasse zu verordnen.
Literatur
Brattström, L. & Wilcken, D. E. L. 2000: Homocysteine and
cardiovascular disease: cause or effect? Am. J. Clin. Nutr.,
72, 315323.
Schnyder, G., Roffi, M., Pin, R., Flammer, Y., Lange, H., Eberli, F. R.,
Meier, B., Turi, Z. G. & Hess, O. M. 2001: Decreased rate of coronary
restenosis after lowering of plasma homocysteine levels. N. Engl.
J. Med., 345, 15931600.
Selhub, J. 2006: The Many Facets of Hyperhomocysteinemia: Studies from the
Framingham Cohorts. J. Nutr., 136 (6), 17261730.
Wald, D. S., Law, M. & Morris, J. K. 2002: Homocysteine and cardiovascular
disease: evidence on causality from a meta-analysis. B. M. J. ,
325, 12021206.
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