Petasites hybridus



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Petasites hybridus (L.) Gaertn., B. Mey & Scherb., Gewöhnliche Pestwurz

Nicht erst mit den Studien der letzten Jahre (Diener et al. 2004, LIpton et al. 2006), sondern schon in der Antike wurde Petasites hybridus in der medizinischen Therapie eingesetzt. Bei Entzündungen, Geschwüren oder in der Wundbehandlung kamen zu Zeiten Dioskurides die Blätter der Pestwurz zum Einsatz. Später, im Mittelspäter, wurde die Pflanze bevorzugt als schweißtreibendes Mittel und gegen die Pest eingesetzt. Der deutsche Trivialname gibt dies wieder und geht wahrscheinlich auf Paracelsus und Leonhard Fuchs zurück (Evers 2009). Wegen des übelriechenden Geruchs der Wurzeln meinte man, dass diese gegen die bakterielle Infektion hilft. Da im Mittelalter die Pest mittels Schwitzkuren behandelt wurde, eine durchaus nachvollziehbare Indikation.

Diener & Danesch (2009) sehen die Wirksamkeit von Petasites hybridus im selben Bereich wie die chemischen Prophylaxemittel Propranolol und Topiramat, weshalb der CO2-Extrakt des P. hybridus auch als einziger pflanzlicher Wirkstoff zur Migräneprophylaxe in Deutschland zugelassen ist. In den Leitlinien ist er ebenfalls aufgeführt, als Mittel der zweiten Wahl. Vorteilhaft ist sicherlich die deutlich bessere Verträglichkeit gegenüber chemischen Mitteln bei vergleichbarer bis etwas geringerer Effektivität.

Petasites-Extrakte sind apothekenpflichtig und haben eine Zulassung für Migräne, Spannungskopfschmerz, Rückenschmerzen und in der Behandlung des Asthmas. Eine Verordnung zu Lasten der gesetzlichen Krankenkasse ist nicht möglich (Evers 2009).

Pharmakoligisch wird der Wurzelstock zur Herstellung der pflanzlichen Arznei genutzt. Die Blätter kommen nicht mehr zum Einsatz. Als Wirkstoffe des Wurzelextraktes kommen hauptsächlich Sesquiterpene und ätherische Öle in Betracht. Eine entzündungshemmende (antiinflammatorische) Wirkung durch Hemmung der Leukotrien- und Prostaglandinsynsthese ist durch Studien belegt (Evers 2009). Ebenso ist die krampflösende (spasmolytische) Wirkung belegt und wird anscheinend durch Petasine (einem Bestandteil der Pestwurz) vermittelt. Die Wirkung in der Migräneprophylaxe ließe sich durch obige Mechanismen erklären. Zusätzlich könnte eine Beeinflussung des Ca-Einstroms in die Zelle eine Erklärung sein.

Die Dosierung zur Migräneprophylaxe erfolgt in 2 Dosen von 50 bis 75 mg.

Abb. 1 Petasites hybridus Blütenstand im zeitigen Frühjahr an einem Bächlein einer Feuchtwiese
bei Wuppertal-Herbringhausen

Abb. 2 Petasites hybridus, Wuppertal-Herbringhausen


Der Gattungsname Petasites stammt von Dioskurides, der die Blätter der Pflanzen mit einem breitkrempigen Hut verglich (Evers 2009), neu-gr. petasos = Hut, Dolde (was eine weitere etymologische Erklärung als möglich erscheinen lässt, nämlich den Bezug auf den "doldenähnlichen" Blütenstand), lat. petasatus = Reisehut.

Literatur
Diener, C. & Danesch, U. 2009: Wirksamkeit chemischer, pflanzlicher und diätetischer Migräneprophylaktika. Eine vergleichende Übersicht randomisierter und kontrollierter doppelblinder Studien. – MMW-Fortschritte der Medizin Originalien, 1, 13–23.
Diener, H. C., Rahlfs, V. W. & Danesch, U. 2004: The first placebo-controlled trial of a special butterbur root extract for the prevention of migraine: reanalysis of efficacy criteria. – Eur. Neurol., 51, 89–97.
Evers, S. 2009: Pestwurz in der Behandlung der Migräne. Eine Übersicht. – Nervenheilkunde, 8, 548–552.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Lipton, R. B., Gobel, H., Einhaupl, K. M., Wilks, K. & Mauskop, A. 2006: Petasites hybridus root (butterbur) is an effective preventive treatment for migraine. – Neurology, 63, 2240–2244.


                                       
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